Learning Together: Basis-Hautpflegeroutine: Die Reinigung
Erstelle Dir deine Basis-Hautpflegeroutine:
Uns haben viele Anfragen, auch auf Instagram, zum Thema „Wie erstelle ich überhaupt eine Hautpflegeroutine, auf was muss ich achten?“ erreicht. Wir wissen, dass diesbezüglich aller Anfang schwer ist und wollen daher noch einmal genauer auf dieses Thema eingehen.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass gerade wenn wir sehr unglücklich mit unserer Haut sind, wir dazu tendieren, alles auf einmal ausprobieren zu wollen. Hier möchten wir dich dringend um Geduld bitten. Wir versprechen dir: Geduld zahlt sich immer aus! Sei gut und sanft zu deiner Haut. Sie wird es dir danken. Denn bevor du mit einer Wirkstoff-Pflege startet, solltest du erst einmal eine gute, möglichst reizarme Basis-Routine haben.
Dein Careteam wird dir dabei natürlich helfen!
Egal welchen Hauttyp und derzeitigen Hautzustand du hast, wichtig ist es erst einmal einen Grundstein zu legen. Darauf kann man dann Stein für Stein aufbauen. Dieser Grundstein sollte aus Reinigung und Feuchtigkeit bestehen. In Sachen Feuchtigkeit kannst du dich zwischen einem Serum, Essence oder einer Pflege-Creme (möglichst mit guten Antioxidantien) entscheiden. Morgens sollte der letzte Schritt ein Sonnenschutz sein, Abends eine Feuchtigkeitscreme, gern auch okklusiv (Feuchtigkeit einschließend).
In diesem Beitrag haben wir bereits über eine Basis-Pflege berichtet. Siehe hier: Skincare-Basics
Fangen wir heute mit dem ersten Step an:
Das richtige Reinigungsprodukt und warum?
Grundsätzlich raten wir, wie du sicher schon weißt, immer zu reizarmen Inhaltsstoffen. Das heißt, möglichst kein „einfacher“ Alkohol, keine Duftstoffe, keine ätherische Öle... Meide also alles, was deine Haut ggfs. reizen könnte.
Mehr Informationen zu diesen Themen findest du hier: Beitrag zu: Alkohol, Beitrag zu: Duftstoffen.
Wir möchten dir auch gern den Grund erklären:
Unsere Haut hat über der Epidermis (der Hornschicht, umgangssprachlich unsere Hautbarriere), einen Säureschutzmantel, der sozusagen wie eine Imprägnierung der Haut wirkt. Wird dieser Säureschutzmantel gestört und im schlimmsten Falle zerstört, haben wir ein Problem. Nämlich eine gestörte Hautbarriere. Diese bringt viele Nachteile mit sich: Bakterien und Keime dringen leichter ein, deine Haut kann vermehrt Wasser verlieren, Umwelteinflüsse und Schmutz schädigen stärker - die Liste ist unendlich lang. Deine Hautbarriere wieder zu stärken, bringt viel Zeit und Geduld mit sich. Deshalb sollten wir von vornherein auf Produkte setzen, die mild sind. Mehr Informationen zum Thema: Säureschutzmantel findest du hier.
Beispiel Seife - Für uns ein NO-GO:
Harsche Reinigungsprodukte, wie z. B. Seifen, können unsere Hautbarriere stark schädigen. Seifen sind alkalisch, haben also einen PH -Wert von ungefähr 9 bis 10.
Unsere Haut hat einen PH-Wert von ca. 5,5, ist im Gegensatz dazu also leicht sauer. Diese saure Umgebung schützt unsere Haut vor äußeren Einflüssen. Der hohe PH-Wert der Seife erhöht nach dem Waschvorgang nun wiederum den PH-Wert unserer Haut und muss wieder auf „Normalzustand“ zurückkehren. Dieser Vorgang dauert bis zu zwei Stunden und in dieser Zeit können Bakterien ihren Schabernack treiben.
Seife nimmt mit ihren harschen Tensiden nicht nur den Schmutz von unserer Haut, es werden zudem wichtige Lipide (Fette) abgetragen, die unsere Haut schützen und nötig sind, um einen transepidermalen Wasserverlust (das heißt, das Wasser aus der Haut verdunstet einfach) zu verhindern. Deine Haut wird somit extremst ausgetrocknet. Somit sollte dir klar werden, warum wir unbedingt mit einem milden Reinigungsprodukt arbeiten sollten. (Eine Alternative für alle Seifenliebhaber, könnten ggfs. die seifenfreien Waschstücke von Balea (DM) oder auch ISANA (Rossmann) sein.
Mit welchen Produkten solltest du reinigen?
Auf die Reinigung am Abend solltest du besonderes Augenmerk legen, damit all das, was sich tagsüber auf deiner Haut an Produkt, Schmutz und Sebum (Talg) ansammelt, restlos abgewaschen wird. Wir empfehlen dir die Anwendung eines Reinigungsöles oder eines Balms, da die meisten Produkte nur in Öl löslich sind, insbesondere Make-Up und Sonnenschutz. Trage das Produkt am besten auf deine trockene Haut auf, massiere es bis zu einer Minute ein und emulgiere es ein wenig mit lauwarmen Wasser auf, um es dann abzuwaschen. Die Wassertemperatur ist deshalb so wichtig, da kaltes oder auch zu warmes Wasser wieder unnötig reizen könnte.
Ein Tipp von deinem Careteam:
Wir verwenden vorab, falls wir wasserfeste Mascara und/oder lang anhaltendenden Lippenstift tragen, ein Mizellenwasser oder einen seperaten Augenmakeup-Entferner, damit wir nachher nicht unnötig reiben müssen.
Wichtig dabei ist: Ein Mizellenwasser bitte auch IMMER abwaschen und nicht auf der Haut lassen.
Wie funktioniert nun eigentlich so ein Reinigungsöl?
Ein Reinigungsöl enthält Emulgatoren, die es abwaschbar machen. Ein Emulgator hilft Stoffe, die eigentlich nicht mischbar sind, wie z B. Öl und Wasser, zu einer Emulsion zu verbinden. Sie sind also in beiden Komponenten löslich. Emulgatoren lieben also Wasser und Öl . Deshalb kannst du auch ein herkömmliches Öl, wie z. B. Sonnenblumenöl, nicht vollständig abwaschen, da darin diese Stoffe fehlen. Emulgatoren werden auch Tenside genannt und auf diese solltest du auch immer ein Auge haben, da viele Arten zu harsch sein können.
! Die genauer Erklärung zu den verschiedenen Tensiden folgt in einem weiteren Beitrag.
Unsere Community und auch wir betreiben gelegentlich die Form von Doublecleansing, ein Trend aus Korea, bei dem man erst ein öl-basiertes Produkt nutzt und danach ein wässriges, geliges oder milchiges Reinigungsmittel. Besondere Vorteile sehen wir hier nicht, da wir ja mit unserem Reinigungsöl schon alles abtragen können, aber wer dieses Gefühl mag und auch gute Erfahrungen damit gemacht hat, der kann es aus unserer Sicht auch gern so weiter betreiben. Erlaubt ist, was dir gut tut!
Morgens raten wir dir zu einem leichten Produkt, welches du ganz nach deinem Belieben aussuchen kannst: Ein mildes Waschgel (was wahrscheinlich ölige Typen sehr gern mögen), ein fluffiger Schaum, eine leichte oder auch sehr cremige Reinigungsmilch (sehr schön für trockene Häute) oder auch ein Mizellenwasser. Hier kannst du dir wirklich aussuchen, welche Form du bevorzugst. Hauptsache die Inhaltsstoffe stimmen. Für diese Produkte musst du nicht viel Geld ausgeben. Die Drogerie hat eine Fülle von Reinigungsprodukten zu bieten, die mild formuliert sind. Solltest du Hilfe bei der Auswahl brauchen, kannst du hier nochmal nachlesen: Learning Together: Reinigungsmittel für jeden Hauttyp
Eine kleine Warnung zum Schluß:
Es gibt viele Reinigungsprodukte, die aktive Wirkstoffe enthalten. Das heißt, z. B.: Benzoyl Peroxide, BHA, AHA o. Ä.
Hier bitte Vorsicht: Die Gefahr, dass dieses Produkt austrocknend wirkt oder irrtierend, ist durchaus gegeben. Vor allem dann, wenn es zu häufig angewendet wird - Selbst wenn das Reinigungsmittel nur eine Minute auf deiner Haut ist, bevor du es abwäscht.
Was kommt im nächsten Teil dieser Hautpflegebasis-Reihe?
Im nächsten Beitrag widmen wir uns den Produkten, die deine Haut nach der Reinigung mit Feuchtigkeit versorgen sollen. Da gibt es auch wieder einiges zu beachten. Doch wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam den Weg zu einer tollen Basis-Routine finden können. Sollte dir der ein oder andere Tipp helfen können, macht es uns umso glücklicher.
Hast du Anmerkungen und/oder Fragen? Findest du solche Beiträge hilfreich? Wir freuen uns auf dein Feedback!